Tabu Spiel

Themenfeld Sex & Porno

Dieses Spiel ist für Jugendliche, Erwachsene und pädagogische Fachkräfte.

Wir, die Spielentwickler*innen, freuen uns, dass ihr bereit seid, das Spiel ein, zwei, oder auch mehrmals zu spielen! Auf den nächsten Seiten findet ihr eine kurze Einleitung zur Thematik und eine Anleitung zu den Regeln.

 

Einleitung

Im Spielverlauf wird das Thema Sexualität und Pornografie als roter Faden permanent erkennbar sein. Gerade diese Thematik hat für die meisten Menschen eine (intime) Bedeutung. Deshalb ist es wichtig, dass ihr sensibel auf eure persönlichen Grenzen achtet, genauso wie auf die der anderen. Wahrnehmungen können im Bereich von Sexualität sehr unterschiedlich sein. Ein wichtiges Ziel dieses Spiels ist, dass alle in den Austausch über das Thema Sexualität und Pornografie kommen können und es im besten Fall lustig wird und auch mal ernst sein darf. Damit das klappen kann, solltet ihr rücksichtsvoll auf das Wohlbefinden aller achten.

Das bedeutet:

  • Nicht mitmachen ist erlaubt.
  • Lachen ist erlaubt.
  • Auslachen ist verboten.
  • Fragen ist erlaubt.
  • Andere ausreden lassen.
  • Respektvolle Sprache.
  • Persönliches von anderen nicht weitererzählen.

Manchmal kann es sein, dass sich während oder nach dem Spiel der Wunsch nach einem Gespräch ergibt. Es ist immer eine gute Idee, mit jemandem im Vertrauen über die eigenen Gefühle und die persönliche Sicht auf Liebe, Freundschaften und Sexualität zu sprechen. So bleibst du nicht alleine und ihr könnt euch gemeinsam austauschen. Solltest du das Gefühl haben, manche Gedanken weder mit Gleichaltrigen noch mit deinen Eltern teilen zu können, dann kannst du dich an eine pädagogische*psychologische Fachkraft deines Vertrauens wenden.

Du kannst dich auch bei Pädagog*innen nach solchen Fachleuten erkundigen. 

 

Das Spiel „ohne Tabu“ können Sie hier bestellen.


Spielanleitung

Vorbereitung

Ihr solltet mindestens vier Spieler*innen sein, nach oben hin ist die Zahl der Teilnehmer*innen beliebig offen. Daraus bildet ihr zwei gleich große Teams (Team A und Team B). Am besten sitzt ihr so, dass neben einem Mitglied aus Team A immer ein Mitglied aus Team B sitzt. Die Sanduhr wird für alle gut sichtbar auf dem Tisch platziert.

 

Anleitung

Wenn die Sanduhr umgedreht wurde, beginnt der*die erste Spieler*in, indem er*sie eine Karte vom Stapel nimmt und den oben stehenden Begriff seinen*ihren Team-Mitgliedern beschreibt. Dabei darf er*sie jedoch nicht die sechs Tabu-Wörter verwenden, die unter dem Begriff stehen. Auch Abwandlungen der Wörter sind nicht erlaubt (siehe: Hinweise).

Die beiden gegnerischen Team-Mitglieder, die links und rechts neben dem*r Spieler*in sitzen, achten auf die Sanduhr und auf die Tabu-Wörter. Wird eines der verbotenen Wörter genannt, betätigen sie den Buzzer, die Karte wird weggelegt und eine neue Karte wird gezogen. Ist die Zeit abgelaufen, endet die Runde und das gegnerische Team ist dran. Es dürfen solange Begriffe beschrieben werden, wie die Sanduhr läuft. Für jeden richtig erratenen Begriff gibt es einen Punkt für das Team. Wurde ein Tabu-Wort gesagt oder konnte der Begriff nicht mehr im Rahmen der Zeit erraten werden, gibt es für diese Karten jeweils einen Punkt für das gegnerische Team.

Das Team, das die meisten Punkte erzielt, gewinnt. Hält ein*e Spieler*in einen Begriff für zu schwierig zu beschreiben, kann er*sie die Karte weglegen und eine neue ziehen – der Punkt für die weggelegte Karte geht aber auch an das gegnerische Team.

 

Hinweise

Ihr dürft Begriffe nicht durch Gesten oder Geräusche beschreiben. Bei dem Begriff „blasen“ darf zum Beispiel nicht einfach gepustet werden.

Auch sämtliche Abwandlungen der Ursprungsbegriffe sind nicht erlaubt. Bei dem Begriff „fremdgehen“ dürft ihr beispielsweise weder das Wort „fremd“ noch  „gehen“ verwenden. Auch „Fremder“ oder „gegangen“ wären hier tabu. Lieder, in denen das Wort vorkommt, können aber durchaus angestimmt werden (ohne natürlich den Begriff oder die Tabu-Wörter zu nennen).

Abkürzungen oder Übersetzungen in andere Sprachen gelten genauso wenig. Bei der Begriffsbeschreibung von „One Night Stand“ könnt ihr nicht einfach von „einer Nacht“ reden.

Und auch Beschreibungen des Wort-Klangs, also Aussagen wie „das Wort reimt sich auf…“ oder „klingt wie…“, sind – ratet mal – tabu.

 

DRUCKVERSION TABU-Spiel

Anmerkungen für Fachkräfte

Die Thematik dieses Spiels berührt einen sehr intimen Bereich der Lebenswelt von Jugendlichen. Das bedeutet, dass an Sie als Fachkraft Anforderungen auf mehreren Ebenen gestellt werden.

Zum Einen werden Ihre Schutzbefohlenen genau beobachten, wie Sie Ihre eigene Rolle definieren – auch im Hinblick auf Ihre eigene sexuelle Identität. Zum Anderen kann es sein, dass Fragen aufkommen. Es kann um Themen der sexuellen Aufklärung gehen, aber auch tiefergehende Bereiche berühren, die bis zu Erfahrungen mit sexueller Gewalt reichen. Letzteres ist ein extrem sensibles Feld, in dem es zunächst darum gehen sollte, die Sorgen und Gefühle aller Beteiligten zur Kenntnis zu nehmen.

Sollte der Verdacht auf eine Eigen- oder Fremdgefährdung seitens der Jugendlichen aufkommen, ist es wichtig, erst einmal Ruhe zu bewahren. An erster Stelle steht immer der Opferschutz. Unabhängig davon, welche Rolle die Jugendlichen in der Geschichte einnehmen, muss Ihrerseits immer verdeutlicht werden, dass zwar die Tat verurteilt wird, niemals aber der Mensch dahinter. Genau wie die Betroffenen haben auch Täter*innen ein Anrecht auf Hilfe. Aufgrund der brisanten Eigendynamik, die dieses Thema schnell entwickeln kann, ist es ratsam, extern Hilfe hinzuzuziehen, um mit einer professionellen Fachberatung gemeinsam entscheiden zu können, wie die nächsten Schritte aussehen sollen (siehe: Hilfsangebote).

 

Handlungsleitfaden bei Verdacht auf sexuelle Übergriffigkeit

 

Hilfsangebote bei sexualisierter Gewalt

Hamburger Beratungsstelle für sexuell auffällige Minderjährige und junge Erwachsene
Schillerstr. 43
22767 Hamburg
Tel 040 / 70298761
Fax 040 / 70298762
E-Mail: hamburg@wendepunkt-ev.de

www.wendepunkt-ev.de

Deutsche Gesellschaft für Prävention und Intervention bei Kindesmisshandlung und –vernachlässigung e.V.
Telefon: 0211 - 4976 800
E-Mail: info@dgfpi.de
www.dgfpi.de

Hilfetelefon Sexueller Missbrauch
Telefon: 0800 - 22 55 530
www.hilfetelefon-missbrauch.de    

Online Datenbank (von Einrichtungen) für Betroffene von Straftaten
E-Mail: odabs@krimz.de
www.ODABS.org

Hilfeportal sexueller Missbrauch

Hilfetelefon: 0800-2255530 (anonym & kostenfrei)

www.hilfeportal-missbrauch.de